degrowth, Unkategorisiert

Gelungener Dialog

Zu unserem ersten Workshop im Rahmen des Dialog Degrowth kamen am 17. November 2015 über 30 VertreterInnen relevanter Umwelt- und Entwicklungsorgansationen und AktivistInnen und WissenschaftlerInnen der wachstumskritischen Bewegung zusammen.

Dafür haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten.

Wie erwartet war das ein thematisch breit gefächerter erster Aufschlag. Einerseits gab es spannende und informative Theoriekost: Stichworte wie Große Transformation, transzendente Wachstumskritik oder marktdynamische Potenziale wurden in die Diskussion eingeführt.

Aber auch konkrete Umsetzungsszenarien kamen zur Debatte. Manche Verbände setzen sich bereits mit wachstumskritischen Themen auseinander und haben einiges davon bereits in praktische Projekte gegossen.

Das Thema Wachstum wird den Umwelt- und Entwicklungsverbänden auch in Zukunft nicht erspart bleiben:  

  • Kampagnenerfolge zu Einzelthemen werden durch wirtschaftliche Expansion immer wieder aufs Neue aufgefressen. Es wird Zeit, sich mit den Zusammenhängen auseinanderzusetzen und vor grundsätzlichen Fragen nicht zurückzuschrecken.
  • Folgen des Wirtschaftswachstums wie fortschreitender Flächenfraß von den Alpen bis nach Indonesien sorgen dafür, dass den Umweltverbänden mittelfristig die Umwelt als zu schützendes Objekt abhanden kommen könnte. Wenn der letzte Winkel der Alpen als Funsportkulisse in Wert gesetzt worden ist, dann gibt es auch keinen Gamsbock mehr, den es zu schützen gilt.
  • Das Konzept des Green Growth wurde von vielen RednerInnen in Frage gestellt. Nicht weiter vertieft wurde der Widerspruch, dass viele große Umweltverbände mitunter genau auf diesem Pfad unterwegs sind.
  • Der wachstumskritische Diskurs wird in der Bundesrepublik, wie auch in anderen Industrienationen in erster Linie von einer akademisch gebildeten Mittel- und Oberschicht geführt. Ärmere Menschen stehen bei dieser Debatte am Rande. Neue Akteure wie Gewerkschaften sollten eingebunden werden.

Und wie geht es jetzt weiter?

Jetzt kommt es darauf an, dass wir die verschiedenen Beiträge sortieren, von den TeilnehmerInnen weitere Rückmeldungen einholen und das Ganze für eine zielführende Fortsetzung der Diskussionen nutzen.

Den nächsten Workshop gibt es im Februar 2016 in Bremen. Dort wollen wir die Gespräche dann stärker fokussieren und uns eingehender mit dem Thema “Degrowth und Gerechtigkeit” beschäftigen.

Wir sagen allen beteiligten KollegInnen herzlich Danke für die vertrauensvolle Diskussion!

Bilder vom Workshop