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Papierverschwendung durch Gelbe Seiten & Co.

PRESSEMITTEILUNG Freitag, 10. August 2017

Papierverschwendung durch Gelbe Seiten & Co.

Über 200.000 kg wiegt der Papierberg, der alleine in Bremen in Form Gelber Seiten und Telefonbücher verteilt wird. Denkhausbremen sieht darin eine umweltschädigende Papierverschwendung und fordert, die flächendeckende Verteilung einzustellen. 
 

Aktuell flattern wieder die neuesten Ausgaben von Gelbe Seiten und dem örtlichen Telefonbuch in die Bremer Haushalte. Denkhausbremen hält diese pauschale Verteilung für unzeitgemäß. Der gemeinnützige Verein fordert, dass die Printvarianten der beiden Nachschlagewerke nur an Haushalte zugestellt werden, die sich ausdrücklich ein Exemplar wünschen. „Wir wollen niemandem sein Telefonbuch vorenthalten”, stellt Jonas Daldrup von denkhausbremen klar.

Derzeit beträgt die Auflage der beiden Telefonverzeichnisse für den Raum Bremen ca. 150.000. Oftmals unbestellt und nicht abgeholt liegen diese Bücher, die insgesamt über 200.000 kg Papier ausmachen, dann in unzähligen Hausfluren. „Sicherlich könnte die Druckauflage stark reduziert und große Mengen Papier eingespart werden. Das wäre ein Dienst an der Umwelt“, betont Daldrup. Auch eine jährliche Neuauflage hält er für übertrieben.

Mit “2,4 Millionen Nutzungen pro Jahr” rechtfertigen Gelbe Seiten die Printversion ihres Branchenverzeichnisses. Dem entgegen stehen laut eigens beauftragter Marktforschung 347 Millionen Aufrufe via Webseite und App. Denkhausbremen bewertet diese Differenz als Hinweis dafür, dass auf Papier gedruckte Telefonbücher im digitalen Zeitalter im Wesentlichen ausgedient haben.

In Zeiten plastiküberzogener Ozeane gerät die Problematik unseres Papierkonsums oft in Vergessenheit. Der pro-Kopf-Verbrauch ist vor allem in Industrienationen wie Deutschland anhaltend hoch, obwohl er global dringend gesenkt werden müsste.

Die Herstellung von Papier hat gravierende Folgen für die Umwelt. Jeder fünfte gefällte Baum weltweit wird zu Papier verarbeitet. Beim Energieverbrauch liegt die Papierindustrie in Deutschland nach der Metall- und Chemieindustrie an dritter Stelle.

Denkhausbremen setzt sich seit 2013 für globale Ressourcen-Gerechtigkeit und eine solidarische, ökologische und demokratische Zukunft ein. Im „Dialog Degrowth“ diskutiert denkhausbremen gemeinsam mit Verbänden der Zivilgesellschaft über die Grenzen des Wachstums.

Das Projekt „Bremen spart Papier“ fördert Aktivitäten und Initiativen zum sparsamen Umgang mit Papier in Bremen. So werden u. a. gemeinsam mit der Bremischen Bürgerschaft und der öffentlichen Verwaltung Maßnahmen initiiert, um den Papierverbrauch zu senken.

Mehr Informationen zum Projekt „Bremen spart Papier“ und den weiteren Aktivitäten von denkhausbremen gibt es unter http://www.bremen-spart-papier.de

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