Autor: Marlen

Greenwashing Global – falsche Versprechen, echtes Problem

denkhausbremen lädt ein zur Konferenz über Öko-Aussagen, Verbraucherschutz und grünen Kolonialismus. Nachhaltig, klimaneutral, recyclebar, grün – mit ansprechenden Bildern, Worten und Labels versuchen Unternehmen, Kund*innen von der ökologischen Unbedenklichkeit ihrer Produkte zu überzeugen. Während eine Reihe verlässlicher Gütesiegel und ernst gemeinter Unternehmensinitiativen bereits erfolgreich Transparenz herstellen und für Umweltthemen sensibilisieren, gründen sich längst nicht alle grünen Versprechen auf Tatsachen – und werden schlimmstenfalls zum Deckmantel für umwelt- und sozialschädliche Unternehmenspraktiken. Greenwashing ist nicht nur ein Problem für umweltbewusste Verbraucher*innen, für die es schwer ist, zwischen wahren und falschen Angaben zu unterscheiden. Auch Unternehmen, die tatsächlich nachhaltig wirtschaften, leiden z.B. unter Wettbewerbsnachteilen und einem generellen Vertrauensverlust bei Konsument*innen. Vor allem aber verhindert die Verschleierung ökologischer Schäden, dass dafür effektive Lösungen gefunden werden, und zementiert damit umweltschädliche Produktionsweisen. Außerdem kann ein grüner Anstrich über andere, z.B. soziale oder menschenrechtliche Probleme eines Produkts hinwegtäuschen, was für die betroffenen Menschen die Chance auf echte Verbesserungen schmälert. Häufig sind es gerade Menschen im globalen Süden, die unter Greenwashing-Strategien leiden. Ob fragwürdige CO2-Kompensationsprojekte, “grüner” Wasserstoff, irreführende Nachhaltigkeitslabel für Fast Fashion oder …

Bunte Mischung diskutiert Zukunft für Alle!

Konferenz von denkhausbremen im Theater der Shakespeare Company bringt Menschen aus vielen Ecken der Gesellschaft zusammen   Berichte aus den Workshops Dass die Gesellschaft in unterschiedliche Wahrheiten und Lebenswelten zerfällt, ist keine besonders originelle Analyse der Lage – eher schon ein Allgemeinplatz. Jede Filterblase scheint mittlerweile ihre eigene Wahrheits-Insel zu bewohnen. Die gilt insbesondere auch bei wichtigen Zukunftsdebatten wie Klimaschutz, Gesundheit, Wohnen oder der Suche nach einem gerechten Steuersystem. Dabei werden die Diskurse von den Teilen der Gesellschaft dominiert, die über Ressourcen, Netzwerke und Macht verfügen. Menschen mit wenig Geld kommen dabei allenfalls am Rande von Debatten vor, wenn überhaupt wird über sie anstatt mit ihnen geredet. Anders ist es nicht zu erklären, dass beim Klimaschutz Ausgleichszahlungen für die CO2-Bepreisung auf sich warten lassen, Privatpatient*innen sich noch immer über Vorteile der Zweiklassenmedizin erfreuen können, Wohnraum in Ballungsgebieten immer teurer wird und eine Erbschaftssteuer von einer gut organisierten Lobby stets aufs Neue verhindert worden ist. Extreme Ungleichheit ist ein extremes Problem. Viele gute Gründe also, um auf der Konferenz von denkhausbremen über eine sozial gerechte und ökologisch …