Der Papierverbrauch in Deutschland stagniert seit Jahren auf einem anhaltend hohen, aus Sicht von Umweltverbänden nicht-nachhaltigen Niveau. Länder des globalen Südens, wie Brasilien und Uruguay, haben sich mittlerweile als Hauptlieferanten des für die Papierproduktion benötigten Zellstoffs aus Eukalyptus etabliert. Dort steht die Papierindustrie wegen sozialer Konflikte und ökologischer Schäden in der Kritik von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen. Darüber hinaus nimmt der Druck auf die Wälder durch den globalen Papierkonsum rasant zu.
Auch der Hygienepapier-Verbrauch in Deutschland ist mit 19 kg pro Kopf im Jahr höher als der europäische Durchschnitt. Neben der demografischen Entwicklung (z.B. Einlagen für Inkontinenz im Alter) spielen auch Bequemlichkeit und Hygiene-Empfinden der Verbraucher*innen eine Rolle für dieses hohe Verbrauchsniveau. Darüber hinaus könnte der Recyclinganteil aus Sicht der Umweltverbände signifikant höher sein. Weiterhin umstritten ist, dass bei der Bleichung des Zellstoffes zudem noch immer umstrittene Chlorverbindungen eingesetzt werden. Der wichtigste Beitrag für einen verantwortungsvollen Hygienepapier-Konsum ist aus Sicht der Umwelt-Organisationen ein geringerer Verbrauch.
Bildergalerie vom Fachkongress Hygienepapier – Wege zu mehr Nachhaltigkeit (17. und 18. Januar 2018 in Bremen)
Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des