Alle Artikel in: degrowth-workshop

Interviewreihe mit Umweltverbänden: Mehr Gerechtigkeit – Weniger Wachstum

Die großen deutschen Umweltverbände sind sich einig, dass ohne soziale Gerechtigkeit ein ökologischer Wandel nicht zu haben ist. Das ist die überraschende Quintessenz der heute veröffentlichten Interviewreihe, die von der Organisation denkhausbremen mit aktiven und ehemaligen Führungskräften der Umweltverbände geführt wurde. Befragt wurden Fachleute von BUND, Deutscher Naturschutzring, Greenpeace, NABU, NaturFreunde und WWF. Die Interviewten fordern darüber hinaus eine Abkehr vom Wachstumsdenken – bis hin zu dem Appell, eine Art neue APO zu bilden. Die denkhausbremen Interviewreihe mit dem Titel “Wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft besser gestalten” beleuchtet den Einfluss der wachstumskritischen Debatte auf die Umweltverbände. “Es ist bemerkenswert, dass sogar etablierte Naturschutzverbände, deren Wurzeln ins bürgerliche Milieus hineinreichen, das allgegenwärtige Wachstumsparadigma in Frage stellen”, erläutert denkhausbremen-Geschäftsführer Peter Gerhardt. Soziale Gerechtigkeit ist für die großen deutschen Umweltverbände zentral. „Wenn wir nicht zusehen, dass sich auch Menschen mit niedrigeren Einkommen ein gutes Leben leisten können, dann werden wir am Ende nicht erfolgreich sein“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke in diesem Zusammenhang. Auch politische Projekte wie der Kohleausstieg sollten, so Tschimpke, sozialverträglich gestaltet werden. Die befragten …

degrowth: eine Fotoserie von Eva-Maria Lopez

Die Künstlerin Eva-Maria Lopez hat in Kooperation mit denkhausbremen die Fotoserie degrowth initiiert um ein breiteres Publikum in diese relevante Zukunftsdiskussion einzubinden: Fragen zu Wachstum, Glück, Mobilität werden in eine Bildsprache übersetzt. Was bedeutet Degrowth für Individuum und Gesellschaft? Das Projekt erzeugt hier Synergien aus Kunst und Wissenschaft, lotet Schnittmengen aus, macht Zielkonflikte fühlbar und beleuchtet Aspekte aus neuen Blickwinkeln. Die Künstlerin zeigt auf, dass die abstrakte Diskussion über Degrowth ganz konkret vor die eigene Haustür führt. Die Biodiversität bleibt auf der Strecke – kahle, versteinerte Vorgärten und naturidentische Textilbänder an den Zäunen sprechen ihre eigene sterile Sprache… Eva-Maria Lopez gliedert Ihre Arbeit in die Serien Pages und Konsum & Ressourcen: Pages zeigt Börsennotierungen in internationalen Zeitungen und Werbung überlagert im Gegenlicht fotografiert. Konsum & Ressourcen nimmt die Betrachter mit in die inverse Shoppingmall einer Wertstoffsammelstelle. Alles was in der Fußgängerzone oder in Einkaufszentren auf der grünen Wiese zu finden ist – wie Kleinhaushaltsgeräte, das Küchenstudio mit Kühlschränken und Backofen, einen Minicontainer für Handys – gibt’s hier kompakt auf ein paar Quadratmeter. An allen drei …

Strategien mit Paech und Loske

Die etablierte politische Linke hat noch keine Antwort auf die drängenden Fragen der Zeit gefunden, die es an Symbolkraft mit der Trumpschen Mauer nach Mexiko aufnehmen kann. Möglicherweise sind die üblichen Rezepte aus der Mottenkiste, wie der gute alte Sozialstaat der 70er Jahre, auch nicht mehr die richtigen für die Zukunft. Vielleicht kann die Degrowth- oder Postwachstums-Bewegung dieses Vakuum mit frischen Ideen füllen. Dort werden Forderungen nach Grundeinkommen, Gemeineigentum oder radikaler Arbeitszeitverkürzung mit viel Energie diskutiert. Wie diese dann in die Praxis gebracht werden können, bleibt die Millionen-Dollar-Frage. Beim Dialog Degrowth sind verschiedene Strategien für den Weg in eine mögliche Postwachstumsgesellschaft auf den Tisch gekommen. Renommierte Vordenker der Postwachstums-Bewegung, wie Paech und Loske, haben ihre Ideen zur Diskussion gestellt. Paech setzt auf Bewegung von unten Niko Paech plädiert für gesellschaftliche Labore. Er ist Professor für “Alternatives Wirtschaften und Nachhaltigkeit” an der Universität Siegen, aber auch Bewegungsarbeiter. “Wir können nicht länger warten und müssen einfach anfangen. Sonst werden wir den notwendigen Wandel nicht in die Wege leiten können.” Auf etablierte Strukturen wie Politik oder Umweltverbände dürfe …

Degrowth konkret gedacht

Am 22. Juni 2016 fand in Berlin der dritte Workshop des Dialog Degrowth statt. Die TeilnehmerInnen dachten dort über Möglichkeiten nach, eine wachstumskritische Perspektive für die Arbeit in den Verbänden zu konkretisieren. Degrowth in die Verbände tragen:   Werkzeuge für Verbände entwickeln:   Degrowth in Kampagnenform bringen: Degrowth als Systemfrage:    

Workshop in Bremen: Degrowth und Gerechtigkeit in der Praxis

Expert*innen und Aktivist*innen aus Umweltverbänden, Wissenschaft und wachstumskritischen Bewegungen kamen am 18. Februar 2016 in Bremen beim Dialog Degrowth zusammen. Dies war bereits der zweite Workshop im Rahmen dieses Projekts – die Auftakt-Veranstaltung fand am 17. November 2015 in Berlin statt. Das von denkhausbremen gesteuerte Vorhaben wird vom Umweltbundesamt gefördert. Projektpartner ist das Forum Umwelt und Entwicklung. Bei dem Projekt sollen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten mit den Umweltverbänden entwickelt werden, um das Wachstumsdogma der Wirtschaft zu thematisieren. Impulsvorträge von renommierten Gästen lieferten die Grundlagen für engagierte Diskussionen: Niko Paech: “Grundzüge der Postwachstumsökonomie” Niko Paech ist Professor an der Universität Oldenburg am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt sowie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von attac Deutschland. Beate Zimpelmann: „Degrowth – mit den Gewerkschaften in die Mitte der Gesellschaft?“ Beate Zimpelmann ist Professorin an der Hochschule Bremen für “Praxis der Politik” und Leiterin der Koordinationsstelle Hochschule-Gewerkschaften. Jutta Kill: “Degrowth und soziale Gerechtigkeit” Jutta Kill ist Biologin und Aktivistin und war u. a. Koordinatorin der Waldkampagne bei urgewald und Kampaignerin bei der Organisation FERN. Wolfgang Lohbeck: “Popularisierung von Umweltthemen – Lernen …