PRESSEMITTEILUNG von Environmental Paper Network und denkhausbremen
NGOs aus der ganzen Welt protestieren am Internationalen Aktionstag gegen die Verbrennung von Holz zur Energieerzeugung #BigBadBiomass
Bundesregierung muss Holz als Energiequelle für Stromerzeugung und Gebäudewärme in Nationaler Biomassestrategie eine Absage erteilen.
Berlin / Brüssel / London / Helsinki / Tokio / Hobart / Kuala Lumpur / Jakarta / Johannesburg / Cayenne / Washington / Vancouver, 19. Oktober 2023
Am heutigen Tag protestieren Umweltorganisationen auf 6 Kontinenten gegen die Verbrennung von Holz zur Energieerzeugung. Diese sei eine falsche, klimaschädliche Lösung, so die NGOs. Der internationale Aktionstag findet einen Monat vor dem Klimagipfel COP28 in Dubai statt, auf der das globale Ziel für erneuerbare Energien diskutiert wird. Ein globales Ziel für erneuerbare Energien darf keine Waldbiomasse einschließen, eine Energiequelle mit hohen Emissionen und zerstörerischen Auswirkungen – so die Mitorganisatoren des Aktionstages.
Im Vorfeld des Weltklimagipfels COP28 in Dubai weist ein Netzwerk von mehr als 200 Nichtregierungsorganisationen weltweit heute auf die negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen der Energieerzeugung aus Biomasse in großem Maßstab hin. Insbesondere die Verbrennung von Waldbiomasse ist eine falsche Lösung für den Klimawandel. Sie stößt pro erzeugter Energieeinheit mindestens so viel CO2 aus wie die Verbrennung von Kohle und trägt darüber hinaus zur Abholzung der Wälder und zur Verletzung der Rechte lokaler Gemeinschaften auf der ganzen Welt bei.
Die Verbrennung von Waldbiomasse zur Energiegewinnung wird daher häufig als unechte erneuerbare Energiequelle bezeichnet, da sie weder emissionsarm noch sauber ist.
Fälschlicherweise geht das UNFCCC-System der Kohlenstoffbuchhaltung hingegen immer noch davon aus, dass die Verbrennung von Bioenergie keine Emissionen verursacht. Das ist ein gefährlicher Trugschluss, der zur Entwicklung von Maßnahmen geführt hat, um die Verbrennung von Biomasse zu fördern. Ein Effekt davon ist, dass die Lebensdauer von Kohlekraftwerken durch Holzbefeuerung künstlich verlängert wird. Weitere Infomationen zum internationalen Aktionstag finden Sie hier: https://environmentalpaper.org/2023/10/idoa2023/
“Dem sollte auch die Bundesregierung Rechnung tragen, die aktuell über die zukünftige Nationale Biomassestrategie NABIS berät. Darin sollte der energetischen Verwendung von Holz zur Stromerzeugung und für die Gebäudewärme eine deutliche Absage erteilt werden. Im Gegensatz dazu gibt es aktuell die Fehlsteuerung, dass große Teile der bundesdeutschen Holzernte zur Energieerzeugung verbrannt werden. Diese Praxis sollte durch geeignete ordnungspolitische Maßnahmen zu einem Ende gebracht werden”, so Peter Gerhardt, Vorstand Environmental Paper Network und Mitkoordinator des NGO-Netzwerks “Aktionsforum Bioökonomie”.