PRESSEMITTEILUNG:
Das Donnerstag (23.11.17) im Bremer Parkhotel stattfindende 30. Unternehmerforum verpasst sicher die Chance, über wirklich relevante Zukunftsfragen zu diskutieren – das zeigt allein ein Blick auf die Referentenliste. Podiumsgäste sind u.a. Steuervermeider wie Microsoft oder der Cheflobbyist vom Autoverband VDA, die Konzernprofite über das Allgemeinwohl stellen. Das kritisiert die Organisation denkhausbremen, die gemeinsam mit den großen Umweltverbänden die sozial-ökologische Transformation diskutiert.
Am liebsten reden Techkonzerne wie Microsoft über wolkige Themen wie Digitale Transformation, Web 4.0 oder kommunizierende Kaffeemaschinen. Von Microsoft können die Bremer UnternehmerInnen aber vor allem lernen, wie man sich trotz Milliardengewinne erfolgreich arm rechnet und in der Hitliste der Steuervermeider einen Spitzenplatz einnimmt. Über 100 Mrd. soll der Softwareriese vor dem Zugriff der Allgemeinheit in sogenannten Steueroasen geparkt haben.
Podiumsgast Matthias Wissmann und seinem VDA (Verband der Automobilindustrie) ist es zu verdanken, dass ein Spritfresser wie der Porsche Cayenne das gleiche EU-Ökolabel tragen darf wie der Kleinwagen Renault Twingo. Wie es dazu kommen konnte? Der VDA soll nach Recherchen der Organisation Lobbycontrol den Politikern den Verordnungstext mehr oder weniger direkt diktiert haben. Ein Musterbeispiel für finstersten Lobbyismus, der eine zukunftsfähige Verkehrspolitik torpediert.
“Von diesen Referenten lernen die Bremer UnternehmerInnen, dass Profite alle Mittel heiligen”, sagt Peter Gerhardt von denkhausbremen. “Steuervermeidung à la Microsoft oder Lobbytricks der Autoindustrie untergraben das Vertrauen der BürgerInnen in das Gemeinwesen und führen letztendlich zu einer Erosion der Demokratie.”
denkhausbremen hat das Zukunftsforum “Dialog Degrowth” initiiert, das bundesweit gemeinsam mit Umweltverbänden und wachstumskritischen Initiativen konkrete Lösungsansätze für soziale und ökologische Zukunftsfragen erarbeitet.
Ansprechpartner:
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