Alle Artikel in: 5-Grad-Ziel

Hamira Kobusingye: Afrika muss seinen eigenen Weg in eine nachhaltige Zukunft finden

Hamira Kobusingye ist Klimaaktivistin und hat 2022 die NGO Climate Justice Africa gegründet. Sie engagiert sich von Kampala (Uganda) aus im Kampf gegen den Klimawandel und erhielt im vergangenen Jahr den Bremer Solidaritätspreis für Klimagerechtigkeit. Im Gespräch mit denkhausbremen schildert Hamira Kobusingye ihren Klima-Aktivismus in Uganda, die Bedeutung von Bildung in der politischen Arbeit und ihren Kampf gegen eine neue Erdöl-Pipeline (Foto: Senatspressestelle Bremen). denkhausbremen: Was bedeutet Klimagerechtigkeit für Sie? Hamira Kobusingye: Wenn ich an Klimagerechtigkeit denke, sehe ich eine Welt vor mir, in der kein Leben mehr wert ist als ein anderes. Noch heute werden Länder und Regionen in Afrika vom Globalen Norden ausgebeutet, besonders durch Investitionen in Ölfelder. Ein krasses Beispiel sind die schweren Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzungen durch eine Shell-Pipeline im Niger-Delta. Kinder in Ländern wie dem Kongo werden zur Arbeit in Kobaltminen gezwungen, dessen Abbau für die Produktion von Elektroautos in Europa genutzt wird. Diese Ausbeutung muss sofort enden; sie ist grundlegend ungerecht. Lassen Sie uns am Anfang beginnen. Was hat Sie motiviert, Klimaaktivistin zu werden? Bevor ich mich dem Kampf …

Klimakrise, Migration und Menschenrechte

Am 22. April 2024 fand im Kulturhaus Walle mit über 50 Teilnehmer*innen die Veranstaltung „Klimamigration: Wie die Klimakrise Menschen in die Flucht treibt“ statt, die denkhausbremen in Kooperation mit der Deutschen Klimastiftung und Fluchtraum Bremen veranstaltete. Zu Beginn des Abends gab denkhausbremen-Projektleiterin Jana Otten eine Einführung zum Thema und erläuterte die Hintergründe des Projektes „Perspektivwechsel Klimagerechtigkeit“. Sie verdeutlichte, dass sich das Ausmaß der Ungerechtigkeit vor allem darin zeige, dass die Klimakrise Menschen im Globalen Süden mit besonderer Härte trifft – und damit ausgerechnet diejenigen, die kaum zur Erwärmung des Klimas beigetragen haben. Für Europa und die USA, die durch den enormen Ausstoß von Treibhausgasen in der Vergangenheit und heute hauptverantwortlich sind für die Klimakrise – und in Form von wirtschaftlicher Entwicklung und Wohlstand davon profitieren – ergibt sich daraus eine klare Verantwortung zum konsequenten Klimaschutz sowie zur Unterstützung der von den Folgen der Klimakrise am stärksten betroffenen Menschen. Yara Behrens, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Deutschen KlimaStiftung, stellte die Fotoausstellung „Klimagesichter“ vor, die an diesem Abend im Kulturhaus Walle aufgebaut war. Die Ausstellung zeigt Porträt-Bilder von …