Niedriglöhne in der Bundesliga

19.09.2013

Die Bundesliga ist eine Unterhaltungsmaschine, die mit viel Geld geschmiert wird. Die Angestellten auf dem Rasen bekommen davon viel ab, Hundertausende oder Millionen. Das ist die eine Wahrheit. Die Angestellten am Biertresen und Würstchenstand schuften im Gegensatz dazu in schlecht bezahlten Minijobs, die kaum etwas abwerfen.

denkhausbremen hat sich dazu zwei Bundesligisten genauer angesehen, mit denen sich die denkhaus-Crew durchaus positiv verbunden fühlt und die in der Öffentlichkeit mit menschlicherem Antlitz wahrgenommen werden: Werder Bremen und Schalke 04.

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Foto: denkhausbremen

“Das SV in SV Werder Bremen steht nicht nur für Sport-Verein. Für die Grün-Weißen steht es auch für soziale Verantwortung”, heißt es auf der Vereinshomepage. Dabei lässt Werder im Weserstadion seine Werder-Bratwurst von der nicht tarifgebundenen Eurest Sports & Food GmbH grillen. Das ist eine Tochtergesellschaft des internationalen Cateringkonzerns Compass Group. Eurest S&F hat einen Pachtvertrag mit der Betreibergesellschaft Bremer Weser-Stadion GmbH, an der die Stadt Bremen und der Verein Werder beteiligt sind. Nach unseren Recherchen beträgt der magere Ecklohn für viele Servicekräfte sieben Euro brutto und einen Arbeitsvertrag gibt es im Regelfall nur für eine Saison. Durch ein Bonussystem, das zum Teil umsatzabhängig ist, kann dieses Gehalt geringfügig aufgebessert werden.

 

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Foto: denkhausbremen

Auch der Bergarbeiterverein mit dem königsblauen Trikot bekennt sich in seinem Leitbild zu seiner sozialen Verantwortung. Damit nehmen es die Knappen bei den Angestellten der vereinseigenen Tochter FC Schalke 04 Arena Management GmbH
 nicht so genau. Hier gibt es nach unserer Kenntnis magere 7,70 Euro brutto pro Stunde, verbunden mit der paradiesischen Aussicht, ab dem 181. Einsatz 8,50 Euro in der Lohntüte vorzufinden. Die Arbeitskleidung wird nicht etwa kostenfrei gestellt, sondern kann gegen Pfand entliehen werden. Spätestens bis zum dritten Arbeitseinsatz muss ein kostenpflichtiges Gesundheitszeugnis vorliegen, das aus der eigenen Tasche bezahlt wird. Nach unserem Wissen geht es den Kollegen an der Weser in den Punkten Arbeitskleidung und Gesundheitszeugnis auch nicht besser.

Fair geht anders! Die Wahrheit ist auf dem Platz und nicht in schönen Leitbildern. Für die Servicekräfte bei Werder und Schalke muss sich schnell etwas verbessern. Damit Bewegung in die Sache kommt, wollen wir bei den Menschen und Gremien eine Diskussion in Gang bringen, die daran etwas ändern können.

Den weiteren Verlauf dieser Geschichte finden Sie bei uns im Blog.