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Greenwashing Global – falsche Versprechen, echtes Problem

denkhausbremen lädt ein zur Konferenz über Öko-Aussagen, Verbraucherschutz und grünen Kolonialismus.

Nachhaltig, klimaneutral, recyclebar, grün – mit ansprechenden Bildern, Worten und Labels versuchen Unternehmen, Kund*innen von der ökologischen Unbedenklichkeit ihrer Produkte zu überzeugen. Während eine Reihe verlässlicher Gütesiegel und ernst gemeinter Unternehmensinitiativen bereits erfolgreich Transparenz herstellen und für Umweltthemen sensibilisieren, gründen sich längst nicht alle grünen Versprechen auf Tatsachen – und werden schlimmstenfalls zum Deckmantel für umwelt- und sozialschädliche Unternehmenspraktiken.

Greenwashing ist nicht nur ein Problem für umweltbewusste Verbraucher*innen, für die es schwer ist, zwischen wahren und falschen Angaben zu unterscheiden. Auch Unternehmen, die tatsächlich nachhaltig wirtschaften, leiden z.B. unter Wettbewerbsnachteilen und einem generellen Vertrauensverlust bei Konsument*innen. Vor allem aber verhindert die Verschleierung ökologischer Schäden, dass dafür effektive Lösungen gefunden werden, und zementiert damit umweltschädliche Produktionsweisen. Außerdem kann ein grüner Anstrich über andere, z.B. soziale oder menschenrechtliche Probleme eines Produkts hinwegtäuschen, was für die betroffenen Menschen die Chance auf echte Verbesserungen schmälert.

Häufig sind es gerade Menschen im globalen Süden, die unter Greenwashing-Strategien leiden. Ob fragwürdige CO2-Kompensationsprojekte, “grüner” Wasserstoff, irreführende Nachhaltigkeitslabel für Fast Fashion oder unhaltbare Recycling-Versprechen: Angeblich grüne Projekte stehen teilweise mit Landraub, Abholzung, Ressourcenkonflikten, Menschenrechtsverletzungen oder Umweltverschmutzung in Verbindung. Aktivist*innen und zivilgesellschaftliche Organisationen beklagen, dass unter der Überschrift des ökologischen Wandels globale Ungerechtigkeiten verstärkt werden.

Im Juni 2026 veranstaltet denkhausbremen eine öffentliche Greenwashing-Konferenz, die dem Problem auf den Grund geht. Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft kommen in Bremen zusammen und diskutieren, wie den aktuellen Problemen begegnet werden kann, wie transparente Informationen über die Nachhaltigkeit von Produkten aussehen müssten, und ob man mit dem Einkaufswagen tatsächlich die Welt retten kann. Nicht zuletzt werden dort auch Menschen aus dem globalen Süden zu Wort kommen, die aus erster Hand über die Auswirkungen von Greenwashing bei ihnen vor Ort berichten können. 

Save the date: Die Konferenz wird am 16. und 17. Juni 2026 stattfinden.

Weitere Infos folgen in Kürze!

 

 

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