Wie kann eine gesunde und nachhaltige Ernährung in Stadtteilen wie Gröpelingen gefördert werden? Dieser Frage widmete sich die Tagung „Gesund und nachhaltig: Gutes Essen in Gröpelingen“ am 20. Februar 2025 im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen. Die 60 anwesenden Gäste diskutierten die Auswirkungen von Ernährung auf Gesundheit und Umwelt sowie die besonderen Herausforderungen für Menschen mit geringem Einkommen.
Nach einer Begrüßung durch Jonas Daldrup (denkhausbremen) und Marius Kummer (BioStadt Bremen) tauschten sich Bärbel Froemel (Quartiersmanagement Oslebshausen/Gröpelingen), Bülent Aksakal (Gesundheitsfachkraft im Quartier), Medine Yildiz (SPD) und Bithja Menzel (Grüne) unter der Moderation von Peter Gerhardt (denkhausbremen) über notwendige politische Maßnahmen aus. Einigkeit herrschte, dass lokale Initiativen ebenso wichtig sind wie strukturelle politische Veränderungen, um eine gesunde Ernährung in Bremen-Gröpelingen zu ermöglichen.
In ihrem Grußwort betonte Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf die Dringlichkeit einer Ernährungswende. Sie verwies auf Bremens Aktionsplan 2025 für eine gesunde und biologische Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung und hob die Bedeutung von gesellschaftlichem Dialog hervor, wie er auf dieser Tagung organisiert werde.
Martin Rücker, freier Journalist und ehemaliger Foodwatch-Geschäftsführer, ging in seinem Vortrag auf die weitverbreitete Ernährungsarmut in Deutschland ein. Besonders für Menschen mit geringem Einkommen seien gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel oft unerschwinglich. Die folgende Mangelernährung beeinträchtige die körperliche und kognitive Entwicklung von Kindern und verstärke die Armutsspirale.
In Arbeitsgruppen entwickelten die Tagungsgäste konkrete Maßnahmen für Gröpelingen, darunter die Förderung von Ernährungsbildung, die Einrichtung von Schul- und Gemeinschaftsgärten sowie die Unterstützung lokaler Grünmärkte und das Sichtbarmachen der vorhandenen kulturellen und kulinarischen Vielfalt im Stadtteil.
Der Journalist und Filmemacher Valentin Thurn zeigte in seinem Vortrag „Global denken, lokal essen“ die Bedeutung regionaler Lebensmittel und nachhaltiger Landwirtschaft auf. Er machte klar, dass Ernährung und Klimawandel untrennbar miteinander verbunden sind und ein Umdenken in städtischen Konsumgewohnheiten notwendig ist.
Zum Abschluss tauschten sich lokale Akteure und Tagungsgäste in einem World Café über die Weiterentwicklung der ernährungsbezogenen Arbeit in Gröpelingen aus. Themen wie Ernährungsbildung, die Arbeit mit Kindern und Eltern und die Bedeutung sozialer Mittagstische wurden intensiv besprochen.
Die Veranstaltung machte deutlich, dass konkrete Initiativen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung in Gröpelingen notwendig sind und die Zusammenarbeit von Politik und Zivilgesellschaft dabei unerlässlich ist. Vielen Dank an das Team vom Nachbarschaftshaus Helene Kaisen und an alle, die dabei waren und zum Gelingen dieser Tagung beigetragen haben!
Die Veranstaltung wurde gefördert durch die BioStadt Bremen der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen.