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Khaldun Saidavi (Kantine Finanzamt)

Khaldun Saidavi freut sich, wenn es seinen Gästen schmeckt. Seit drei Jahren betreibt der gelernte Koch die Kantine im Bremer Finanzamt. Den politischen Wunsch nach Fleisch aus verantwortungsvoller Herkunft unterstützt er im Prinzip: “Ich würde meinen Gästen gerne Bio-Fleisch anbieten, befürchte aber, dass der höhere Preis ein Hemmnis sein könnte.” Im Einkauf koste Bio-Schweinefleisch nämlich rund den doppelten Preis.
“Mit meinen Mitarbeitern versuche ich, unseren Gästen abwechslungsreiches und bezahlbares Essen auf den Tisch zu bringen.” So bietet er auch immer ein Salatbuffet oder ein vegetarisches Gericht an. Einen Trend zu rein pflanzlicher Kost kann Saidavi allerdings nicht feststellen: “Meine Kunden freuen vor allem auch über bezahlbare Fleischgerichte.” Sehr beliebt seien auch Pfannengerichte, die nicht ganz so viel Fleisch, dafür aber viel frisches Gemüse enthalten.
“Ich bin seit 1986 im Beruf und habe Nouvelle Cuisine im Maritim aber auch in den Gemeinschaftsverpfegungen von Telekom und Krankenhaus links der Weser gekocht.” Wenn möglich bereitet Saidavis Team die Speisen vor den Augen seiner Gäste zu. “Der Fachbegriff dafür heißt Front Cooking”, erläutert er.
Besonders ärgert Saidavi die aus seiner Sicht ungerechte Mehrwertsteuerregelung: “Ich konkurriere hier in der Bremer Innenstadt mit Imbissbuden, die nur 7% Steuern zahlen, während ich den vollen Satz von 19% entrichten muss. Das ist ungerecht und gehört sofort geändert!” Dabei bezahle er wie jeder andere Restaurantbetreiber Pacht und Betriebskosten und tue etwas Gutes für die Umwelt, da er kein Einweggeschirr einsetze.
“Das Kantinengeschäft ist sehr preissensibel”, berichtet Saidavi aus Erfahrung und gibt ein konkretes Beispiel: “Vor einiger Zeit wurde ich gebeten, hier in der Kantine Fairtrade-Kaffee anzubieten. Mein Röster konnte auch liefern und wir haben ihn alternativ mit einem Preisaufschlag von 20 Cent ins Angebot genommen.” Den fairen Kaffee habe er aber dann fast gar nicht verkauft und wieder aus dem Programm nehmen müssen. Wenn es beim Bio-Fleisch anders laufen würde, begrüße er dies ausdrücklich. “Dafür brauchen wir Kantinenbetreiber aber eine breite Unterstützung!”

 

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