Gemeinsam mit denkhausbremen starteten vier Bürgerschaftsabgeordnete einen Versuch: Vier Wochen lang haben sie alle Werbung und weitere ungefragte Post gesammelt, die täglich ihre Briefkästen in der Bürgerschaft füllt. Das Ergebnis ist bemerkenswert: In einem Monat sammelten sich 17 kg Papier an, auf den Landtag hochgerechnet sind das über 4 t Papiermüll im Jahr.
„Die Papiermenge ist schon erschreckend“, bewertet Jonas Daldrup vom Projekt „Bremen spart Papier“ die Zahlen. „In einem Jahr häuft sich da ein DIN A4-Stapel an, der annähernd so hoch ist wie der Bremer Dom! Papier, das für die Tonne produziert wird“, so Daldrup. Denn der allergrößte Teil dieser Zeitschriften und Prospekte lande ungesehen im Papierkorb.
„Papiersparen ist ein wichtiges Anliegen“, findet auch Jens Crueger von der Bremer SPD. „Als Parlament gehen wir voran und arbeiten künftig weitgehend papierlos, mit digitalen Dokumenten. Auch das Papier für die unerwünschte Werbung in unseren Postfächern ließe sich getrost sparen.“
Die Aktion macht auf ein Thema aufmerksam, das auch Privathaushalte betrifft. Täglich landet massenweise Papier in Form von Prospekten und Werbesendungen in den Briefkästen. „Während Werbung per eMail ohne ausdrückliche Einwilligung inzwischen weitgehend verboten ist, werden für ungefragte Werbung in Papierform weiter Wälder gerodet und das Klima belastet“, ärgert sich Jonas Daldrup.
Die Herstellung von Papier hat gravierende Folgen für die Umwelt. Jeder fünfte gefällte Baum weltweit wird zu Papier verarbeitet. Beim Energieverbrauch liegt die Papierindustrie in Deutschland nach der Metall- und Chemieindustrie an dritter Stelle.