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„Zukunft für alle“ – ein Abend, viele Stimmen

Zukunft für alle! Das ist ein sehr großes Versprechen. Vielleicht zu groß für einen einzigen Abend. Andererseits war das aber genau der richtige Rahmen für unsere Debatte im mittigsten Berlin. Und ja, wenn auch nicht alle, so waren doch viele gekommen, um hier über eine solidarische Zukunft nachzudenken. Menschen aus den unterschiedlichsten Ecken unserer Gesellschaft: Wohnungslosgewesene, Aktivist:innen mit Armutserfahrung, Behinderte, Geflüchtete, Fachleute aus Verbänden bis hin zu Spitzenpolitikern. Gemeinsam ging es auf die Suche nach dem sozialen 1,5-Grad-Ziel – nach einer besseren Ausgabe unserer Gesellschaft: gemeinschaftlich und menschlich. Wie der Zufall es wollte, war ganz in der Nähe kurz zuvor die neue Bundesregierung in spe vor die Presse getreten. Mit dem üblichen Tamtam wurde die schwarz-rote Einigung bei den Koalitionsverhandlungen verkündet. Unvergessen dabei der vorausgegangene Wahlkampf, bei dem insbesondere die C-Parteien mit populistischen Einsparphantasien ausgerechnet bei Bürgergeldempfänger:innen geglänzt haben. Am Status quo – dem krassen Unterschied zwischen Oben und Unten – führte auch an diesem Abend kein Weg vorbei. An den fast 20 Millionen Mitbürger:innen, die arm oder akut armutsgefährdet sind, und das in einem …

Impulspapier für eine gesunde und nachhaltige Ernährung

Impulspapier „Für eine gesunde und nachhaltige Ernährung in Bremen-Gröpelingen“ hier downloaden. Bei der Tagung „Gesund und nachhaltig: Gutes Essen in Gröpelingen“ am 20. Februar 2025 im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen wurde deutlich: Eine ausgewogene Ernährung mit frischen und nährstoffreichen Lebensmitteln können sich Menschen mit geringem Einkommen oft nicht leisten. Das hat Folgen – nicht zuletzt für die Entwicklung von Kindern und die Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe. In einem Ergebnispapier haben wir wesentliche Punkte und konkrete Maßnahmen aus den Diskussionen der Tagung zusammengefasst, die dabei helfen sollen, die Chancen für eine gesunde Ernährung gerade für Menschen in sozioökonomisch benachteiligten Stadtteilen zu verbessern. Das Papier dient auch als Impuls für die aktuelle Erarbeitung der Bremer Ernährungsstrategie. Wir danken allen, die mitdiskutiert und mitgedacht haben – und der BioStadt Bremen für die finanzielle Unterstützung!    

Gemeinsam gegen Ernährungsarmut und für gutes Essen

Wie kann eine gesunde und nachhaltige Ernährung in Stadtteilen wie Gröpelingen gefördert werden? Dieser Frage widmete sich die Tagung „Gesund und nachhaltig: Gutes Essen in Gröpelingen“ am 20. Februar 2025 im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen. Die 60 anwesenden Gäste diskutierten die Auswirkungen von Ernährung auf Gesundheit und Umwelt sowie die besonderen Herausforderungen für Menschen mit geringem Einkommen. Nach einer Begrüßung durch Jonas Daldrup (denkhausbremen) und Marius Kummer (BioStadt Bremen) tauschten sich Bärbel Froemel (Quartiersmanagement Oslebshausen/Gröpelingen), Bülent Aksakal (Gesundheitsfachkraft im Quartier), Medine Yildiz (SPD) und Bithja Menzel (Grüne) unter der Moderation von Peter Gerhardt (denkhausbremen) über notwendige politische Maßnahmen aus. Einigkeit herrschte, dass lokale Initiativen ebenso wichtig sind wie strukturelle politische Veränderungen, um eine gesunde Ernährung in Bremen-Gröpelingen zu ermöglichen. In ihrem Grußwort betonte Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf die Dringlichkeit einer Ernährungswende. Sie verwies auf Bremens Aktionsplan 2025 für eine gesunde und biologische Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung und hob die Bedeutung von gesellschaftlichem Dialog hervor, wie er auf dieser Tagung organisiert werde. Martin Rücker, freier Journalist und ehemaliger Foodwatch-Geschäftsführer, ging in seinem Vortrag auf die weitverbreitete Ernährungsarmut in …

Tagung am 20.2.2025: Gutes Essen in Bremen-Gröpelingen

Ernährung hat einen tiefgreifenden Einfluss auf unsere Gesundheit, unser soziales Miteinander und unser Wohlbefinden – und zugleich auf die Umwelt. Doch viele Menschen stehen hier vor großen Herausforderungen: Die Möglichkeit, gutes Essen mit viel frischem Obst und Gemüse zu kaufen, hängt vom Einkommen ab. Gutes Essen ist also auch eine Frage von Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Wie kann eine gesunde und nachhaltige Ernährung in Bremen-Gröpelingen gefördert werden, und was kann Bremen als Stadt und Bundesland dazu beitragen? Diese Frage soll gemeinsam mit Akteuren aus dem Stadtteil, mit Politiker*innen und weiteren Fachleuten diskutiert werden. Vor dem Hintergrund der neuen Ernährungsstrategie, die für Bremen erarbeitet werden soll, sind gute Ansätze und Strategien gefragt, um eine gesunde und nachhaltige Ernährung gerade in den Stadtteilen jenseits der Bremer City zu stärken. Die Tagung findet am 20. Februar 2025 im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen in Bremen-Gröpelingen statt. Das aktuelle Programm zur Tagung finden Sie hier. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um Anmeldung unter: veranstaltung@denkhausbremen.de Die Veranstaltung wird gefördert durch die BioStadt Bremen der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft der Freien …

Das soziale 1,5 Grad Ziel – denkhausbremen veröffentlicht Forderungskatalog

denkhausbremen veröffentlicht einen Forderungskatalog für eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Zukunft. Das Besondere daran: Das Dokument stellt die Ideen von bundesweit 25 Initiativen in den Vordergrund, bei denen Menschen mit kleinem Geldbeutel sich selbst vertreten. Die Forderungen spiegeln daher die Perspektiven von Menschen wider, die auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, aufgrund einer Behinderung oder Krankheit eingeschränkt werden, einen Migrationshintergrund haben oder obdachlos sind. Damit hat das Papier eine andere Tonlage als die oftmals von Expert*innen, Funktionär*innen oder Thinktanks dominierten Beiträge.  Der Katalog mit dem Titel: “Auf der Suche nach dem sozialen 1,5 Grad Ziel – Forderungen für eine gerechte Zukunft” ist das Ergebnis einer mehrjährigen Reise durch Deutschland. Seit 2018 führte denkhausbremen unzählige Gespräche, besuchte Initiativen vor Ort und organisierte Klausuren mit verschiedenen Gruppen. Eine größere Konferenz in Bremen diente schließlich als Plattform, um die vielfältigen Stimmen von Bürger*innen, Expert*innen, Bundestagsabgeordneten und Initiativen zusammenzuführen. Das vorliegende Ergebnis ist ein eindringlicher Appell, die Zukunft gemeinsam und inklusiv zu gestalten. denkhausbremen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit – im Vordergrund stehen die Anliegen der beteiligten Gruppen. Der …

Warum stehen auf dem Tempelhofer Feld keine Windräder?

Debatte in Gartz (Oder): Von umzingelten Dörfern, ehrenamtlichen Bürgermeistern und der schwierigen Suche nach einer fairen Energiewende Schon mal was vom Umzingelungsverbot gehört? Nein? Das ist keine brandenburgische Sonderregel beim Fangenspielen auf dem Schulhof, sondern ein offizieller Begriff aus der Debatte über Windkraftanlagen an Land. Soll heißen, dass eine Ortschaft nicht vollständig von Windrädern umgeben sein darf – sie soll nicht „umzingelt“ werden. Und damit zum Kern der Debatte, zu der Bürgerstiftung Barmin Uckermark, Kulturallianz Gartz sowie denkhausbremen am 27. September in Gartz eingeladen hatten. Über 40 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung in die Stadtkirche St. Stephan in Gartz an der Oder gefolgt, um sich über Chancen und Risiken von Windkraftanlagen zu informieren und engagiert in die Diskussion einzusteigen. Mit dabei waren auch die Fachleute Harald Uphoff von der 100 prozent erneuerbar stiftung, Katja Neels von der Bürgerstiftung Barmin Uckermark, der Gartzer Bürgermeister Luca Piwoda sowie Ulrike Eppler von denkhausbremen. Ärger über Windkraft in der Uckermark Denn es gibt ja jede Menge Redebedarf. Schließlich ist in der Uckermark beim Ausbau der Windkraft vieles schiefgelaufen. …

Klimaschutz und Menschenrecht auf Wohnen nur für Wohlhabende?

Auf der Fachtagung, die vom Bremer Aktionsbündnis Menschenrecht auf Wohnen, der Hochschule Bremen und denkhausbremen veranstaltet wurde, diskutierten Aktivistinnen, Expertinnen, die Wohnungswirtschaft, Umweltverbände und die Wissenschaft. Das zentrale Thema der mit fast 50 Teilnehmerinnen gut besuchten Veranstaltung: Klimafreundliches und bezahlbares Wohnen für alle. Wohnen: Ein Menschenrecht – aber für wen? Wohnen ist ein Menschenrecht. Oder sollte man besser sagen, eine gut verfügbare Ware für all jene, die genug Geld auf der Tasche haben? Dabei ist eine Wohnung Grundlage für soziale, gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe sowie elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge. Dennoch ist Wohnen für viele Haushalte der größte Kostenfaktor. Hier spalten ungebremste Marktkräfte die Bevölkerung in Oben und Unten. Die Wohlhabenden bleiben in den angesagten Stadtteilen weitgehend unter sich, während ärmere Menschen herausgedrängt werden. Klimafreundliches Wohnen für Mieterinnen, also in einem gut gedämmten Haus mit dichten Fenstern – ist noch mehr eine Sache des Geldbeutels und liegt vor allem in den Händen der Vermieterinnen. Herausforderungen für bezahlbares, klimafreundliches Wohnen Vor diesem Hintergrund diskutierten die Teilnehmerinnen, wie bezahlbares und klimafreundliches Wohnen in Zukunft aussehen sollte. Vielen war …

Neues Heft veröffentlicht: „Stimmen für Klimagerechtigkeit“

Hier gibt es die Broschüre „Stimmen für Klimagerechtigkeit“ zum Download. Die Welt steht vor einer beispiellosen Herausforderung. Durch den enormen Anstieg der CO₂-Emissionen verändert sich unser Klima in rasender Geschwindigkeit. Diese Krise ist zweifellos menschengemacht, doch die Verantwortung dafür liegt nicht bei allen Menschen gleichermaßen. Es sind vor allem die wohlhabenden Menschen und Konzerne des Globalen Nordens, die hauptverantwortlich für die Klimakrise sind. Ihr wirtschaftlicher Erfolg beruht auch auf den historischen und heutigen Emissionen, die den Klimawandel hervorgebracht haben. Das Ausmaß der Klima-Ungerechtigkeit wird besonders deutlich, wenn wir uns vor Augen führen, dass die Verheerungen des Klimawandels ausgerechnet diejenigen Menschen in Ländern des Globalen Südens am stärksten treffen, die am wenigsten zu dessen Entstehung beigetragen. Zugleich sind die Stimmen dieser Menschen in klimapolitischen Debatten und Entscheidungsprozessen in der Regel wenig präsent. Für das Herstellen von Klimagerechtigkeit braucht es daher dringend geeignete Räume, um einen Dialog auf Augenhöhe zu ermöglichen – als wesentliche Voraussetzung für eine solidarische und gerechte Klimapolitik. Vor diesem Hintergrund hat denkhausbremen das Projekt „Perspektivwechsel Klimagerechtigkeit“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, unterschiedliche …

Sunny Omwenyeke: Westliche Länder müssen Verantwortung übernehmen!

Dr. Sunny Omwenyeke im Gespräch mit denkhausbremen über den Klimawandel als Fluchtursache, seine Arbeit zum Empowerment von Flüchtlingen im Kampf für ihre Rechte und die Verantwortung westlicher Länder, sich mit ihrer Kolonialgeschichte auseinanderzusetzen. Sunny Omwenyeke ist ein langjähriger Aktivist der Flüchtlingsbewegung in Deutschland und Gründer des Bremen Solidarity Center (BreSoC) e.V. (Foto: Ana Rodríguez). denkhausbremen: Was bedeutet Klimagerechtigkeit für Sie? Sunny Omwenyeke: Für mich bedeutet Klimagerechtigkeit, dass diejenigen Länder, die maßgeblich zur Klimakrise beigetragen haben, Verantwortung übernehmen und zur Rechenschaft gezogen werden. Im Wesentlichen sind das die westlichen Länder, die zugleich eine lange Geschichte der Ausbeutung und Verwüstung anderer Länder haben – einfach weil sie ihren eigenen Lebensstandard aufrechterhalten wollen. Ich halte diese Länder für rücksichtslos und gierig. Wenn der globale Norden es ernst meint mit der Klimagerechtigkeit, würde das für mich bedeuten, etwas an die Länder zurückzuzahlen, die sie zerstört haben. Selbst jetzt, wo wir sprechen, geht diese Zerstörung weiter. Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass die Menschen, die nicht in westlichen Industrieländern leben, das Recht haben, genau denselben Lebensstandard zu genießen. Wenn …

Harald Ginzky: Der Klimafußabdruck steigt mit der Größe des Geldbeutels

Dr. Harald Ginzky arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Umweltjurist und Transformationswissenschaftler für das Umweltbundesamt und verhandelt für Deutschland internationale Umweltverträge. 2019 hat er den Arbeitskreis der SPD Bremen Stadt – Klimaschutz, Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften mitgegründet, den er seitdem zusammen mit Bianca Wenke leitet. Im Gespräch mit denkhausbremen – das er ausdrücklich nicht für das Umweltbundesamt, sondern als Sprecher des genannten AK führte – erläutert er die Herausforderungen für die SPD im Hinblick auf einen gerechten Klimaschutz (Foto: Ana Rodríguez). denkhausbremen: Was bedeutet Klimagerechtigkeit für Sie? Was kommt Ihnen spontan dazu in den Sinn?  Harald Ginzky: Gerechtigkeit können wir nur erreichen, wenn wir verstehen, was die eigentliche Herausforderung von Klimapolitik ist. Oft wird so getan, als ginge es im Wesentlichen um das Mindern von Treibhausgasemissionen. Meines Erachtens ist das grundfalsch und führt an sich schon zu einem elitären und nicht-gerechten Herangehen. Im Kern geht es um etwas Anderes: Es geht darum, das Wirtschaften und das gesellschaftliche Miteinander so zu verändern, dass bei Treibhausgasneutralität weiterhin für alle gute Arbeit und ein zufriedenes Leben möglich …