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Debatte spitzt sich zu

Die Debatte um Bio-Essen in Bremer Kantinen spitzt sich zu: Die Grüne Fraktion in der Bremer Bürgerschaft ist mit einem eigenen Antragsentwurf auf die SPD-Fraktion zugegangen. Dieser forderte den Senat auf, bis Herbst 2014 ein Konzept vorzustellen, wie bis zum Jahr 2020 die öffentliche Beschaffung von Nahrungsmitteln komplett ohne Produkte “aus der Intensivlandwirtschaft und der Massentierhaltung” zu bewerkstelligen ist. Die SPD in der Bürgerschaft wies den Antragsentwurf zurück. Gründe für die Ablehnung seien eine befürchtete Kostensteigerung für die Kantinenmahlzeiten sowie juristische Bedenken in Bezug auf EU-Recht (taz Nord/Bremen vom 18.05.14). Michael Gerhardt von bremer-speiseplan.de begrüßt, dass dieses Thema jetzt in der politischen Arena engagiert diskutiert wird. “Wir sind darüber hinaus mit Kantinenbetreibern im Gespräch und diskutieren mit Bremer Behörden erste Schritte in Richtung verantwortungsvollem Fleischeinkauf.”

SPD, CDU, Grüne und Bioverbände

bremer-speiseplan.de hat zahlreiche persönliche Hintergrundgespräche mit der Bremer Politik und mit Verbänden für ökologische Landwirtschaft geführt. Wolfgang Jägers, agrarpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, unterstützt den Gedanken, dass in Bremer Kantinen verantwortungsvoll produziertes Fleisch aus der Region auf den Tisch kommt und die Essenspreise trotzdem für alle bezahlbar bleiben. Der Sprecher für Landwirtschaft der CDU-Fraktion Frank Imhoff bewertet konventionelle und ökologische Landwirtschaft gleichrangig. Beim Fleischbezug für die Bremer Kantinen setzt er ebenfalls auf eine Förderung der regionalen Landwirte. Fleisch aus industrieller Massentierhaltung lehnt Jan Saffe, agrarpolitischer Sprecher der Grünen, grundsätzlich ab. Bremen solle seine Marktmarkt beim Fleischeinkauf für die Förderung der ökologischen Landwirtschaft nutzen. Der Ökolandbau-Verband Naturland bekräftigte gegenüber bremer-speiseplan.de, dass er bei Anfragen von Bremer Kantinen mit Hilfe seiner Marktgesellschaft zahlreiche Bezugsquellen für Fleisch mit seinem Bio-Siegel vermitteln könne. Der Bioland-Verband Niedersachsen/Bremen unterstrich ebenfalls seine Kompetenz in der Belieferung von Kantinen und Restaurants.

Kontakt mit der Bremer Politik

Das Projekt bremer-speiseplan.de hat Fahrt aufgenommen. Zu allen Fraktionen des Bremer Landtages besteht nun Kontakt und es hat bereits erste Hintergrundgespräche gegeben. Dabei haben sich bereits einige hochspannende Themenbereiche abgezeichnet: Wie kann qualitativ besseres Essen Vorfahrt bekommen, ohne dass die Preise deutlich steigen? Wie schaffen es mehr Produkte aus der Region auf die Bremer Teller? Wie kann der Bioanteil in den Bremer Kantinen erhöht werden? Auf welche Biosiegel können wir uns verlassen? Wie sieht es bei der Gemeinschaftsverpflegung von Flüchtlingen aus? Jetzt sucht das Projektteam von bremer-speiseplan.de den Austausch mit Initiativen, Organisationen und Personen, die für das Projekt relevant sein können. Haben Sie auch noch eine Idee für einen besseren Bremer Speiseplan? Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.  

Lidl im Dialog

Lidl hatte sich verhalten kritisch zur neuen Dumpingrunde bei Fleischprodukten im Lebensmittel-Einzelhandel geäußert. Daraufhin hat denkhausbremen nochmals nachgehakt und die Lidl-Zentrale in Neckarsulm um Stellungnahme gebeten. Der Discounter antwortete prompt. Fazit des Lidl-Schreibens: Wir finden die neue Preisrunde bei Fleisch nicht gut – machen aber mit. _____________________________ Die Korrespondenz im Einzelnen: Anfrage von denkhausbremen vom 27.3. 2014  Guten Tag, Ihre Kritik an der neuen Preisrunde bei Fleischprodukten im deutschen Lebensmittelmarkt ist beachtenswert. Falls es von Ihnen dazu eine Pressemitteilung oder öffentliches Memo gibt: Wir würden das gerne von Ihnen haben. Herzlichen Dank für Ihre Mühe verbunden mit sonnigen Grüßen aus Bremen   Antwort von Lidl vom 28.3.2014 lhr Anliegen vom 27.03.2014 – „Preissenkung Fleisch“ …… vielen Dank, dass Sie sich mit Ihrem Anliegen an uns gewandt haben und uns die Möglichkeit geben, hierzu Stellung zu beziehen. Die aktuellen Preissenkungen von Frischfleischprodukten wurden von einem Wettbewerber ausgelöst. Auch Lidl ist diesem Schritt mit sofortiger Wirkung gefolgt. Wir wollen vermeiden, dass unseren preissensiblen Kunden ein Einkaufsnachteil entsteht. Allerdings können wir die von Ihnen geäußerte Kritik an der aktuellen Preissenkungsrunde …

Discounter drehen an Preisschraube

Nachdem Aldi zu Jahresbeginn schon die Preise für Eier gesenkt hatte, startet der Discounter jetzt eine neue Preisrunde. Ab dem 15. März wurden die Preise für viele Fleischwaren gesenkt. In einer Pressemitteilung von Aldi heißt es in diesem Zusammenhang: „Wann immer es die Marktsituation zulässt und die Rohstoffpreise sinken, gibt ALDI diese Preisvorteile direkt an seine Kunden weiter – ohne Kompromisse im Hinblick auf die gewohnt hochwertigen ALDI Qualitäts- und Tierschutzstandards“. Genau das bestreiten aber Tierschützer und Kritikerinnen einer solchen Billigstrategie. „Der Preiskampf der Discounter wird auf dem Rücken der Tiere ausgetragen“, sagte Linda Neddermann, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft.

Bremer Speiseplan geht online!

Heute startet die Plattform bremer-speiseplan.de. Dies ist eine aktuelle Initiative des Vereins denkhausbremen. Das ist Grund genug Danke an alle zu sagen, die uns bisher schon unterstützt haben: Vielen Dank an den Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, der dieses Projekt finanziell fördert. Herzlichen Dank auch an das Netzwerk Selbsthilfe e.V., das uns die Anschaffung einer professionellen Kamera mit Videofunktion für diese Initiative ermöglicht. Wir freuen uns auf eine aktive Diskussion, rege Bürger/innen-Beteiligung und natürlich auf gute Projekt-Ergebnisse, die dem Motto “Bremen diskutiert und handelt” gerecht werden. Es lohnt sich also für alle Interessierten, regelmäßig auf bremer-speiseplan.de reinzuklicken. Die Crew von denkhausbremen