Alle Artikel in: Veranstaltung

Greenwashing Global – falsche Versprechen, echtes Problem

denkhausbremen lädt ein zur Konferenz über Öko-Aussagen, Verbraucherschutz und grünen Kolonialismus. Nachhaltig, klimaneutral, recyclebar, grün – mit ansprechenden Bildern, Worten und Labels versuchen Unternehmen, Kund*innen von der ökologischen Unbedenklichkeit ihrer Produkte zu überzeugen. Während eine Reihe verlässlicher Gütesiegel und ernst gemeinter Unternehmensinitiativen bereits erfolgreich Transparenz herstellen und für Umweltthemen sensibilisieren, gründen sich längst nicht alle grünen Versprechen auf Tatsachen – und werden schlimmstenfalls zum Deckmantel für umwelt- und sozialschädliche Unternehmenspraktiken. Greenwashing ist nicht nur ein Problem für umweltbewusste Verbraucher*innen, für die es schwer ist, zwischen wahren und falschen Angaben zu unterscheiden. Auch Unternehmen, die tatsächlich nachhaltig wirtschaften, leiden z.B. unter Wettbewerbsnachteilen und einem generellen Vertrauensverlust bei Konsument*innen. Vor allem aber verhindert die Verschleierung ökologischer Schäden, dass dafür effektive Lösungen gefunden werden, und zementiert damit umweltschädliche Produktionsweisen. Außerdem kann ein grüner Anstrich über andere, z.B. soziale oder menschenrechtliche Probleme eines Produkts hinwegtäuschen, was für die betroffenen Menschen die Chance auf echte Verbesserungen schmälert. Häufig sind es gerade Menschen im globalen Süden, die unter Greenwashing-Strategien leiden. Ob fragwürdige CO2-Kompensationsprojekte, “grüner” Wasserstoff, irreführende Nachhaltigkeitslabel für Fast Fashion oder …

Stadtbäume: Klimaretter mit kurzer Lebenserwartung

Wenn ein Baum es sich aussuchen könnte, würde er sich wahrscheinlich nicht ausgerechnet den Straßenrand einer vielbefahrenen Straße in der Stadt als Heimat aussuchen. Aber Stadtbäume werden bekanntlich nicht gefragt und deshalb sollte sich die Stadtgesellschaft besonders gut um ihre grünen Freunde kümmern. So oder so ähnlich ließe sich die nicht ganz wissenschaftliche Quintessenz der Diskussionsveranstaltung „Stadtbäume in der Klimakrise“ im Haus der Wissenschaft zusammenfassen. Organisiert wurde sie von denkhausbremen in Kooperation mit dem BUND Bremen. Weit über 100 Besucherinnen und Besucher kamen am Dienstagabend, 2. September, zusammen, um sich unter der Moderation von Peter Gerhardt (denkhausbremen) mit zwei Fachvorträgen und einer anschließenden Debatte auseinanderzusetzen. Die große Resonanz zeigt, wie sehr Bäume die Herzen der Menschen bewegen – und das zurecht. Zum Auftakt führten Jonas Daldrup (denkhausbremen) und Katharina Fuchs (BUND Bremen) ins Thema ein, bevor Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf eine politische Einordnung vornahm. Anschließend hielten die renommierte Stadtbaum-Expertin Susanne Böll, die unter anderem das Forschungsprojekt „Stadtgrün 2021“ verantwortet hat, sowie Iris Bryson, Projektleiterin des Handlungskonzepts Stadtbäume für die Stadt Bremen, ihre Fachvorträge. In der anschließenden …

Building a Better Bioeconomy

Neuausrichtung der EU-Bioökonomiestrategie: Für eine ökologisch und sozial nachhaltige Zukunft Ende 2025 wird die Europäische Union ihre überarbeitete Bioökonomiestrategie vorstellen – ein Schritt mit weitreichenden Folgen für ländliche Räume, Unternehmen, den Klimaschutz und die Wälder Europas und weltweit. Während derzeit eine öffentliche Konsultation zu diesem Thema läuft, haben denkhausbremen und sein Projektpartner Fern im Rahmen eines von der Europäischen Umweltschutzinitiative (EURENI) geförderten Projekts am 12. Juni 2025 die hochkarätig besetzte Veranstaltung “Building a Better Bioeconomy” im Europäischen Parlament organisiert. Gastgeber:innen der Veranstaltung waren die Europaabgeordneten Maria Ohisalo (Grüne/EFA) und Michal Wiezik (Renew), unterstützt von BirdLife Europe, Oxfam und dem European Environmental Bureau. Das Treffen vereinte über 50 Teilnehmer:innen aus ländlichen Gemeinden, der Wirtschaft, Forstwirtschaft und Zivilgesellschaft verschiedener europäischer Länder mit Vertreter:innen der EU-Kommission und des Europäischen Parlaments. Das Ziel: Die neue Strategie soll den Weg für eine ökologisch und sozial tragfähige Bioökonomie ebnen. In den Diskussionen wurde schnell deutlich: Die global verfügbare Biomasse ist begrenzt – und wird bereits heute übermäßig genutzt. Dies zeigen etwa die Überschreitungen planetarer Belastungsgrenzen, insbesondere im Bereich der Biodiversität, sowie …

Debatteabend: Zukunft für alle! Am 9. April 2025 in Berlin

Debattenabend am 9. April 2025 in Berlin – Zukunft für alle! Demokratisch. Solidarisch. Ökologisch. Im aktuellen Bundestags Wahlkampf wurden wieder die üblichen Evergreens besungen: Zusammenhalt, Respekt oder Chancengleichheit. Wenn das mehr sein soll als ein paar dahin gesagte Plastikwörter, dann muss vor allem die toxische Ungleichheit der Menschen bei Vermögen, Lebenserwartung, Einfluss und Bildungschancen aus dem Weg geräumt werden.  Denn bei den Debatten um unsere Zukunft kommen vor allem die zum Zug, die Ressourcen, ein gutes Netzwerk oder einen direkten Draht zur Macht haben. Außerdem werden Tatkraft und Energie benötigt, über die vor allem diejenigen verfügen, die nicht permanent mit „über die Runden kommen” beschäftigt sind. Diese Ungleichheit wirkt wie ein Gift für die Demokratie. Dem wollen wir eine Veranstaltung entgegensetzen, bei der Menschen im Mittelpunkt stehen, die bei Zukunftsdebatten sonst nicht am Tisch sitzen: Die sich abgehängt fühlen, wenig Geld oder keine Wohnung haben, mit Krankheit oder Einschränkungen leben oder zugewandert sind. Gemeinsam gehen wir in den Dialog mit Fachleuten aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.  Wir wollen konkrete Handlungsoptionen ausloten, wie der fortschreitenden Ungleichheit …

Diskussion zu globaler Klimagerechtigkeit in der Bremischen Bürgerschaft

Am 13. Juni 2024 fand im Festsaal der Bremischen Bürgerschaft mit rund 100 Teilnehmer*innen die Veranstaltung „Globale Klimagerechtigkeit vor Ort gestalten“ statt, die denkhausbremen in Kooperation mit dem BUND Bremen, dem Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat sowie dem Bremer Rat für Integration veranstaltete. Es war ein inspirierender und emotionaler Abend. Nach kurzen Begrüßungsworten von Sahhanim Görgü-Philipp (Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft), Jana Otten und Jonas Daldrup (denkhausbremen) sowie Katja Muchow (BUND Bremen) machte Peter Emorinken-Donatus (Umweltaktivist und taz Panter Preisträger) in seiner Keynote vor allem eins deutlich: Wenn es um Klimagerechtigkeit geht, dann geht es auch um Kolonialismus und die historische Verantwortung, die Länder des Globalen Nordens und auch Städte wie Bremen tragen, um der Klimakrise zu begegnen. In der darauffolgenden Podiumsdiskussion, die von denkhausbremen-Geschäftsführer Peter Gerhardt moderiert wurde, ging es schließlich um die Frage, wie sich globale Klimagerechtigkeit von Bremen aus umsetzen lässt. Darüber diskutierten Peter Emorinken-Donatus und Virginie Kamche (Afrika Netzwerk Bremen) mit Philipp Bruck (Bündnis 90 /DIE GRÜNEN), Wiebke Winter (CDU) und Arno Gottschalk (SPD). Die angeregte Diskussion, aber auch die zahlreichen Fragen und Kommentare …

Klimakrise, Migration und Menschenrechte

Am 22. April 2024 fand im Kulturhaus Walle mit über 50 Teilnehmer*innen die Veranstaltung „Klimamigration: Wie die Klimakrise Menschen in die Flucht treibt“ statt, die denkhausbremen in Kooperation mit der Deutschen Klimastiftung und Fluchtraum Bremen veranstaltete. Zu Beginn des Abends gab denkhausbremen-Projektleiterin Jana Otten eine Einführung zum Thema und erläuterte die Hintergründe des Projektes „Perspektivwechsel Klimagerechtigkeit“. Sie verdeutlichte, dass sich das Ausmaß der Ungerechtigkeit vor allem darin zeige, dass die Klimakrise Menschen im Globalen Süden mit besonderer Härte trifft – und damit ausgerechnet diejenigen, die kaum zur Erwärmung des Klimas beigetragen haben. Für Europa und die USA, die durch den enormen Ausstoß von Treibhausgasen in der Vergangenheit und heute hauptverantwortlich sind für die Klimakrise – und in Form von wirtschaftlicher Entwicklung und Wohlstand davon profitieren – ergibt sich daraus eine klare Verantwortung zum konsequenten Klimaschutz sowie zur Unterstützung der von den Folgen der Klimakrise am stärksten betroffenen Menschen. Yara Behrens, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Deutschen KlimaStiftung, stellte die Fotoausstellung „Klimagesichter“ vor, die an diesem Abend im Kulturhaus Walle aufgebaut war. Die Ausstellung zeigt Porträt-Bilder von …

Klimapolitik für soziale Gerechtigkeit

Klimapolitik für soziale Gerechtigkeit

..….oder warum SPD, Linke und Gewerkschaften bei Klimapolitik ganz vorne mit dabei sein sollten Von Peter Gerhardt und Sina Möhlenkamp Falsche Klimapolitik hat die Kraft, unsere Gesellschaft weiter zu spalten. Richtig gemacht kann sie auch ein Narrativ für mehr Gerechtigkeit und eine gemeinschaftliche Gesellschaft sein. Darum ist es wichtig, dass die politische Linke die Klima-Diskussion ganz oben auf der Agenda hat. Die aktuelle politische Debatte zeigt, dass die Gefahr groß ist, jetzt in die falsche Richtung zu laufen: Vorschläge wie das Klimagas CO2 mit 180 Euro pro Tonne zu besteuern liegen auf dem Tisch und werden durch die aktuelle Klima-Bewegung jetzt noch verstärkt. Eine solche Verbrauchssteuer würde den ärmeren Teil der Bevölkerung unverhältnismäßig hart treffen, der einen relevanten Teil des Monatseinkommens für Heizkosten ausgeben muss. Darum ist es wichtig, bei sozialer Gerechtigkeit nicht nur an faire Löhne oder einen Sozialstaat zu denken, der die fundamentalen Lebensrisiken abgefedert. Guter Klimaschutz berücksichtigt auch die soziale Dimension. So wie bei einer autofreien Innenstadt, von der alle unabhängig vom Geldbeutel was haben. Klimaschutz über den Preis funktioniert nicht Die …

Diskussion mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze am 3. Mai 2019

Einladung zur Podiumsdiskussion: „Klimapolitik für soziale Gerechtigkeit“ Falsche Klima-und Umweltpolitik hat die Kraft, unsere Gesellschaft weiter zu spalten. Richtig gemacht kann sie auch ein Narrativ für mehr Gerechtigkeit und eine gemeinschaftliche Gesellschaft sein. Darum ist es wichtig, dass die politische Linke die Klima-Diskussion ganz oben auf der Agenda hat. Unter anderem folgende Fragen werden diskutiert: Wie lassen sich soziale Härten bei der Klimapolitik vermeiden? Was bringen Markt-Instrumente? Welche Rolle sollte Ordnungspolitik einnehmen? Welche Herausforderungen ergeben sich hier für die SPD? Ort und Zeit Ort:  „Fly Deck Teerhof“, Teerhof 59, 28199 Bremen Zeit:  03. Mai 2019, 18.00-20.00 Uhr Das sind unsere Podiumsgäste: Svenja Schulze, Bundesumweltministerin Leander Scholz, Schriftsteller und Philosoph aus Berlin Sybille Bauriedl, Professorin an der Europa-Universität Flensburg Begrüßung: Carsten Sieling, Bremer Bürgermeister Moderation: Peter Gerhardt, Geschäftsführer denkhausbremen Weitere Infomationen zum Thema: Klimapolitik für soziale Gerechtigkeit Leander Scholz: Die SPD braucht eine neue Vorstellung von Gemeinsinn. Rückfragen an Jonas Daldrup  jonas@denkhausbremen.de Peter Gerhardt peter@denkhausbremen.de