In Deutschland verbraucht jede Bürgerin und jeder Bürger jährlich im Schnitt knapp 250 kg Papier. Der Verbrauch ist bis in die 2000er Jahre angestiegen und stagniert seitdem auf hohem Niveau. Demnach verbraucht das Bundesland Bremen statistisch gesehen jährlich 137.500 Tonnen Papier. Weltweit lag der Verbrauch zuletzt bei knapp 60 kg pro Person – Tendenz steigend.
Zur Abdeckung menschlicher Grundbedürfnisse (Bildung, Kommunikation, Hygiene) wurde vom Worldwatch Institute ein jährlicher Papierbedarf von 30 bis 40 kg pro Person veranschlagt. Die Mehrheit der Weltbevölkerung hat jedoch nur die Hälfte dieser Menge zur Verfügung. Die ungleiche Verteilung macht deutlich, dass wohlhabende Länder wie Deutschland in besonderer Verantwortung sind, ihren Papierverbrauch zu senken. Denn die Herstellung von Papier stößt an ökologische Grenzen, Wälder geraten zunehmend unter Druck. Der Papierverbrauch ist damit ein prägnantes Beispiel für einen nicht zukunftsfähigen Konsum und die ungerechte Verteilung globaler Ressourcen.
Bislang stand vor allem die Verwendung von Recyclingpapier im Fokus der Bemühungen von Umwelt- und Ressourcenschutz. Hier konnten bemerkenswerte Erfolge erzielt werden. So liegt die Recycling-Quote der öffentlichen Verwaltung Bremens (ohne Schulen) laut Papieratlas seit Jahren bei über 90 %, bei einem Verbrauch von zuletzt knapp 59 Mio. Blatt Papier in 2015.
Zellulose-Fasern können bis zu sechs Mal wieder aufbereitet und zu Papier verarbeitet werden. Recyclingpapier benötigt daher keine frische Zellulose aus gefällten Bäumen und bringt einen geringeren Chemikalien-, Wasser- und Energieverbrauch mit sich. Für eine echte Nachhaltigkeit reicht der Einsatz von Recyclingpapier aber nicht aus.
Nach Einschätzung des Umweltbundesamtes müsste der Papierverbrauch in Deutschland halbiert werden, um eine nachhaltige Versorgung mit (Recycling-)Papier zu ermöglichen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten für einen sparsamen Umgang mit Papier.