Alle Artikel mit dem Schlagwort: Papier

denkhausbremen macht gemeinsam mit Bremer Politikern den Praxistest

Im Rahmen seines Projektes „Bremen spart Papier“ hat Denkhaus Bremen Kontakt mit Politikern der Fraktionen in der Bürgerschaft aufgenommen. Ziel der Gespräche ist es, gemeinsam über Möglichkeiten zum Papiersparen in der politischen Arbeit nachzudenken. In Zusammenarbeit mit vier der Abgeordneten geht das Projekt aktuell der Frage nach: Wie hoch ist der Papierverbrauch durch Werbesendungen und andere ungefragte Post, die in den Briefkästen der Abgeordneten landet – für die parlamentarische Arbeit aber nicht gebraucht wird und daher meist direkt in Papierkorb wandert? Die Ergebnisse dieser Erhebung werden in Kürze vorgestellt. Das Thema Papier hat in Bremen Konjunktur. Die Bremische Bürgerschaft bereitet derzeit die Einführung eines digitalen Dokumentensystems vor, um so Papier zu sparen. Bislang werden alle Papiere für Plenarsitzungen und Ausschüsse in gedruckter Form an die Abgeordneten und Mitarbeiter verteilt. In Zukunft sollen die Unterlagen für die Parlamentsarbeit dann digital verfügbar sein – noch für dieses Jahr ist die Umstellung geplant. Im neuen System sind gewünschte Dokumente für alle Abgeordneten flexibel abrufbar und erleichtern so die politische Arbeit. Vor allem aber kann damit der Bremer Papierverbrauch …

Statement Finanzsenatorin Karoline Linnert: Beim Papiersparen Vorbild sein

„Auch in Zeiten digitaler Medien ist der Papierverbrauch in Deutschland hoch. Jedes Jahr werden in Deutschland 20 Millionen Tonnen Papier verbraucht, das sind 250 kg pro Bürgerin und Bürger. Für uns in Bremen spielt der verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Papier eine wichtige Rolle. Zwar hat die Bremer Kernverwaltung im Jahr 2015 insgesamt 58.829.500 Blätter Din A4-Papier verbraucht. Über 90 Prozent davon bestand aber immerhin aus Recyclingpapier. Auch die Bremer Schulen haben zu über 90 Prozent Recyclingpapier genutzt. Als Finanzsenatorin bin ich für die Beschaffung der öffentlichen Hand zuständig. Mir liegt sehr am Herzen, dass wir in der öffentlichen Verwaltung möglichst nachhaltig wirtschaften und unsere natürlichen Ressourcen schonen. Deshalb spielt das Thema Recycling-Papier für mich eine wichtige Rolle. Die Initiative Pro Recyclingpapier hat festgestellt, dass Bremen – bei einem Gesamtverbrauch von gut 110 Millionen Blättern Papier in der Bremer Verwaltung, den Schulen und allen Hausdruckereien im Jahr 2015 – durch den Einsatz von Recyclingpapier (rund 100 Mio. DIN A4-Blätter, also gut 90 Prozent) im Vergleich zu Frischfaserpapier rund 16 Millionen Liter Wasser und ungefähr 3,3 …

Statement Maike Schaefer, Fraktionsvorsitzende der Bremer Grünen

„Weniger Papierverbrauch schont weltweit Wälder und schützt das Klima. Wir machen das als Parlament, weil die Umwelt dabei gewinnt. Aber eigentlich können das alle: Ob papierloses Büro, doppelseitiges Ausdrucken, Verzicht auf Werbeflut im Briefkasten oder der Mehrweg- statt Pappbecher beim ‚Coffee to go‘ – Papiersparen kann so einfach sein.“

Papierverbrauch aktuell

In Deutschland verbraucht jede Bürgerin und jeder Bürger jährlich im Schnitt knapp 250 kg Papier. Der Verbrauch ist bis in die 2000er Jahre angestiegen und stagniert seitdem auf hohem Niveau. Demnach verbraucht das Bundesland Bremen statistisch gesehen jährlich 137.500 Tonnen Papier. Weltweit lag der Verbrauch zuletzt bei knapp 60 kg pro Person – Tendenz steigend. Zur Abdeckung menschlicher Grundbedürfnisse (Bildung, Kommunikation, Hygiene) wurde vom Worldwatch Institute ein jährlicher Papierbedarf von 30 bis 40 kg pro Person veranschlagt. Die Mehrheit der Weltbevölkerung hat jedoch nur die Hälfte dieser Menge zur Verfügung. Die ungleiche Verteilung macht deutlich, dass wohlhabende Länder wie Deutschland in besonderer Verantwortung sind, ihren Papierverbrauch zu senken. Denn die Herstellung von Papier stößt an ökologische Grenzen, Wälder geraten zunehmend unter Druck. Der Papierverbrauch ist damit ein prägnantes Beispiel für einen nicht zukunftsfähigen Konsum und die ungerechte Verteilung globaler Ressourcen. Bislang stand vor allem die Verwendung von Recyclingpapier im Fokus der Bemühungen von Umwelt- und Ressourcenschutz. Hier konnten bemerkenswerte Erfolge erzielt werden. So liegt die Recycling-Quote der öffentlichen Verwaltung Bremens (ohne Schulen) laut Papieratlas seit Jahren …

Folgen der Papierherstellung

Papier ist im modernen Alltag allgegenwärtig. Im Drucker des Büros, als Zeitschrift in Hochglanz, die Kartonverpackung der letzten Online-Bestellung, der ‚Coffee to go‘: Papier ist überall. Warum das ein Thema ist? Papierherstellung vernichtet Wälder. Der wesentliche Rohstoff zur Herstellung von Papier ist Zellstoff, der aus dem Holz von Bäumen gelöst wird. In Deutschland werden fast 80 % des Zellstoffs für die Papierproduktion importiert. Um Frisch- bzw. Primärfasern zu gewinnen, werden täglich riesige Mengen von Bäumen gefällt. Nach Schätzungen landet jeder fünfte gefällte Baum überhaupt in der Papierindustrie. Dadurch geraten Wälder weltweit unter Druck. Wertvolle Ökosysteme, darunter die verbleibenden Urwälder dieser Erde, sind von Rodungen bedroht. Schnell wachsende Baumarten werden in Monokulturen angepflanzt, die immer größere Flächen einnehmen. Das Nachsehen hat die biologische Vielfalt. Unzählige Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht, weil ihr Lebensraum vernichtet wird. Auch die Menschen vor Ort leiden unter einer Expansion der industriellen Forstwirtschaft. In Südamerika vertreiben Zellstoffkonzerne die Bevölkerung von ihren Agrarflächen, um neue Plantagen anzulegen. Papierherstellung verbraucht Chemikalien und Wasser. Um den Zellstoff aus dem Holz zu lösen, werden Hackschnitzel …

Schwedens Wälder zu Papier gekocht

45 Organisationen  – darunter auch denkhausbremen  – haben sich per Brief an die schwedische Umweltministerin Åsa Romson gewendet.  Sie fordern gemeinsam, dass Schwedens Naturwälder und die Menschenrechte der Sami-Ureinwohner nicht für die Papierindustrie des Landes zu geopfert werden. Den Brief in englischer Sprache finden Sie hier. Unsere schwedischen Kollegen vom SSNC haben über die Zerstörung der Wälder in Ihrem Heimatland ein Video online gestellt. Auch wer kein schwedisch spricht, wird die Botschaft verstehen.

The Future of Paper

denkhausbremen engagiert sich im Vorstand des Europäischen Papiernetzwerks EEPN. Nachfolgend eine aktuelle EEPN-Pressemitteilung. Fragen zum EEPN beantworten wir gerne. Weitere Informationen finden Sie auf der EEPN-Website. Nachfolgend eine aktuelle EEPN-Pressemitteilung:   Pressemitteilung des European Environmental Paper Network (EEPN): The Future of Paper                                                                                                                 30. Januar 2015   Anlässlich der Messe Paper World, die vom 31.1. bis zum 3.2. 2015 in Frankfurt stattfindet, präsentiert das European Environmental Paper Network (EEPN) seine Vision für eine nachhaltige Papierproduktion (Future of Paper) als Youtube-Video. Der Film veranschaulicht, dass wir den Papierkonsum für eine nachhaltige und gerechte Zukunft überdenken und verändern müssen. Der Clip ist das Ergebnis eines internationalen Prozesses, an dem sich im vergangenen Jahr weltweit 140 Organisationen beteiligt haben, um gemeinsam eine Global Paper …

Im Vorstand des europäischen Papiernetzwerks

Wir von denkhausbremen freuen uns sehr, dass wir jetzt beim EEPN (European Environmental Paper Network) dabei sind – und das gleich mit einem Engagement im Vorstand. Das EEPN setzt sich für für einen radikalen Wandel der globalen Papierindustrie ein und wird vom mehr als 60 Organisationen getragen.   “We would like to give a warm welcome to a new German NGO, denkhausbremen, which has joined our network. We’re very fortunate to have one of its founders, Peter Gerhardt, on our steering group. Peter was formerly with Robin Wood, and has years of experience as a valiant warrior in defence of forests and forest peoples.” schreibt die EEPN-Koordinatorin Mandy Haggith zur Begrüßung. Wir bedanken uns für die nette Begrüßung und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!