Alle Artikel in: Presse

Bioökonomie-Strategie der Bundesregierung: Ökologie als Worthülse?

+++ Gemeinsame Pressemitteilung deutscher Umwelt- und Entwicklungsorganisationen +++ Berlin, Bremen 15. Januar 2020 Mit ihrer heute verabschiedeten Bioökonomie-Strategie legt sich die Bundesregierung nicht eindeutig fest. Zu Beginn des Papiers heißt es, dass „der Ressourcenverbrauch auf ein ökologisch verträgliches Maß reduziert werden“ muss, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Statt dies jedoch mit konkreten Maßnahmen zu unterlegen, konzentriert sich die Strategie im Weiteren auf technologische Innovationen und die verstärkte Erschließung und Nutzung biogener Rohstoffe. So lässt sich das Papier auch als Plädoyer für Gentechnik und eine weitere Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft lesen. Aus dem Eingeständnis, dass auch die biogenen Ressourcen endlich sind, werden nach Meinung der Umwelt- und Entwicklungsverbände damit weiterhin nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen. Es ist zu befürchten, dass die Bundesregierung mit der neuen Strategie trotz einiger positiver Elemente weiterhin dem Credo „Mehr Wachstum mit mehr Bioökonomie“ folgt. Diese Gleichung kann aber nicht aufgehen. Problematisch ist außerdem, dass sich die Bioökonomie-Strategie trotz ihrer internationalen Auswirkungen auf Biodiversität und das Recht auf Nahrung nicht in die zuständigen Konventionen im Rahmen der Vereinten Nationen einordnet. …

Die Zukunft gehört allen!

Die Zukunft gehört allen! Von Michael Gerhardt und Peter Gerhardt „Die Kultivierung der Abstiegsangst seit der Einführung der SGB II-Gesetze (Hartz 4)  hat viel Schaden an der Demokratie angerichtet.” Diese kluge Analyse stammt nicht etwa von einem renommierten Thinktank, sondern von der Initiative Armutsnetzwerk aus Berlin. Unsere Gesellschaft ist deshalb gut beraten, nicht nur der gerade sehr lauten Klimabewegung zuzuhören, wenn zentrale Zukunftsfragen öffentlich verhandelt werden… An vielen Stellen unserer Gesellschaft wird derzeit diskutiert, wie wir in Zukunft leben wollen und welchen Lebensstil unser Planet überhaupt noch zulässt. In vermeintlichen Fachkreisen heißt das dann die sozial-ökologische Transformation. Zahlreiche Parteien und Verbände organisieren dazu in schöner Regelmäßigkeit hochkarätig besetzte Konferenzen. Politische Profiteure davon sind vor allem Die Grünen, die in aktuellen Umfragen gar als Kanzlerpartei gehandelt werden. Schüler*innen protestieren als „Fridays For Future“-Bewegung lautstark in unseren Metropolen für mehr Klimaschutz und sorgen damit für zusätzlichen Dampf im Kessel. Alle diese Protagonisten sind gut organisiert, bestens vernetzt und sorgen derzeit in Medien und Öffentlichkeit für größtmögliche Aufmerksamkeit. Eine Bevölkerungsgruppe wird an dieser Zukunftsdiskussion kaum aktiv beteiligt: Menschen …

Umwelt- und Entwicklungsverbände veröffentlichen Erklärung zur Bioökonomie

Was die Bundesregierung derzeit unter dem Begriff Bioökonomie verhandelt, hat aus unserer Sicht das Potenzial, Menschen- und Sozialrechte weiter auszuhöhlen und die Umweltzerstörung zu beschleunigen. Eine Wirtschaft, die verstärkt nachwachsende Rohstoffe einsetzt, kann nur dann nachhaltig sein, wenn dies mit einer sozial-ökologischen Transformation einhergeht. Die unterzeichnenden Verbände und Organisationen fordern deshalb von der Bundesregierung eine Neuausrichtung der nationalen und europäischen Bioökonomie-Strategien. Mit der „Politikstrategie Bioökonomie“ und der „Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030“ hat die Bundes- regierung ihre Vorstellungen und Förderziele für eine Wirt- schaft festgelegt, die auf biologischen Rohstoffen basiert. Im Wesentlichen sollen demnach fossile Rohstoffe Eins-zu-Eins durch Biomasse ersetzt werden. Eine Abkehr vom energie- und rohstoffintensiven Wirtschaftsmodell ist nicht vorgesehen. Bioökonomie muss ökologisch verantwortungsvoll und sozial gerecht sein Wir wollen, dass sich grundsätzlich etwas ändert. Nach unserem Verständnis sollte die Ökonomie dem Aufbau einer sozial gerechten Gesellschaft dienen und dabei die ökologi- schen, planetaren Grenzen einhalten. Dazu bietet die Diskus- sion um Bioökonomie eine gute Möglichkeit. Nur wenn wir den Ressourcenverbrauch in allen Bereichen der Wirtschaft deutlich verringern, werden wir den Bedarf an biologischen Rohstoffen …

Steuertrick-Konzern und SUV-Freund zu Gast beim 30. Bremer Unternehmerforum

PRESSEMITTEILUNG: Das Donnerstag (23.11.17) im Bremer Parkhotel stattfindende 30. Unternehmerforum verpasst sicher die Chance, über wirklich relevante Zukunftsfragen zu diskutieren – das zeigt allein ein Blick auf die Referentenliste. Podiumsgäste sind u.a. Steuervermeider wie Microsoft oder der Cheflobbyist vom Autoverband VDA, die Konzernprofite über das Allgemeinwohl stellen. Das kritisiert die Organisation denkhausbremen, die gemeinsam mit den großen Umweltverbänden die sozial-ökologische Transformation diskutiert. Am liebsten reden Techkonzerne wie Microsoft über wolkige Themen wie Digitale Transformation, Web 4.0 oder kommunizierende Kaffeemaschinen. Von Microsoft können die Bremer UnternehmerInnen aber vor allem lernen, wie man sich trotz Milliardengewinne erfolgreich arm rechnet und in der Hitliste der Steuervermeider einen Spitzenplatz einnimmt. Über 100 Mrd. soll der Softwareriese vor dem Zugriff der Allgemeinheit in sogenannten Steueroasen geparkt haben. Podiumsgast Matthias Wissmann und seinem VDA (Verband der Automobilindustrie) ist es zu verdanken, dass ein Spritfresser wie der Porsche Cayenne das gleiche EU-Ökolabel tragen darf wie der Kleinwagen Renault Twingo. Wie es dazu kommen konnte? Der VDA soll nach Recherchen der Organisation Lobbycontrol den Politikern den Verordnungstext mehr oder weniger direkt diktiert haben. …

Interviewreihe mit Umweltverbänden: Mehr Gerechtigkeit – Weniger Wachstum

Die großen deutschen Umweltverbände sind sich einig, dass ohne soziale Gerechtigkeit ein ökologischer Wandel nicht zu haben ist. Das ist die überraschende Quintessenz der heute veröffentlichten Interviewreihe, die von der Organisation denkhausbremen mit aktiven und ehemaligen Führungskräften der Umweltverbände geführt wurde. Befragt wurden Fachleute von BUND, Deutscher Naturschutzring, Greenpeace, NABU, NaturFreunde und WWF. Die Interviewten fordern darüber hinaus eine Abkehr vom Wachstumsdenken – bis hin zu dem Appell, eine Art neue APO zu bilden. Die denkhausbremen Interviewreihe mit dem Titel “Wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft besser gestalten” beleuchtet den Einfluss der wachstumskritischen Debatte auf die Umweltverbände. “Es ist bemerkenswert, dass sogar etablierte Naturschutzverbände, deren Wurzeln ins bürgerliche Milieus hineinreichen, das allgegenwärtige Wachstumsparadigma in Frage stellen”, erläutert denkhausbremen-Geschäftsführer Peter Gerhardt. Soziale Gerechtigkeit ist für die großen deutschen Umweltverbände zentral. „Wenn wir nicht zusehen, dass sich auch Menschen mit niedrigeren Einkommen ein gutes Leben leisten können, dann werden wir am Ende nicht erfolgreich sein“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke in diesem Zusammenhang. Auch politische Projekte wie der Kohleausstieg sollten, so Tschimpke, sozialverträglich gestaltet werden. Die befragten …

Papierverschwendung durch Gelbe Seiten & Co.

PRESSEMITTEILUNG Freitag, 10. August 2017 Papierverschwendung durch Gelbe Seiten & Co. Über 200.000 kg wiegt der Papierberg, der alleine in Bremen in Form Gelber Seiten und Telefonbücher verteilt wird. Denkhausbremen sieht darin eine umweltschädigende Papierverschwendung und fordert, die flächendeckende Verteilung einzustellen.    Aktuell flattern wieder die neuesten Ausgaben von Gelbe Seiten und dem örtlichen Telefonbuch in die Bremer Haushalte. Denkhausbremen hält diese pauschale Verteilung für unzeitgemäß. Der gemeinnützige Verein fordert, dass die Printvarianten der beiden Nachschlagewerke nur an Haushalte zugestellt werden, die sich ausdrücklich ein Exemplar wünschen. „Wir wollen niemandem sein Telefonbuch vorenthalten”, stellt Jonas Daldrup von denkhausbremen klar. Derzeit beträgt die Auflage der beiden Telefonverzeichnisse für den Raum Bremen ca. 150.000. Oftmals unbestellt und nicht abgeholt liegen diese Bücher, die insgesamt über 200.000 kg Papier ausmachen, dann in unzähligen Hausfluren. „Sicherlich könnte die Druckauflage stark reduziert und große Mengen Papier eingespart werden. Das wäre ein Dienst an der Umwelt“, betont Daldrup. Auch eine jährliche Neuauflage hält er für übertrieben. Mit “2,4 Millionen Nutzungen pro Jahr” rechtfertigen Gelbe Seiten die Printversion ihres Branchenverzeichnisses. Dem entgegen …

Unipers Holzverbrennung im Kraftwerk Provence zerstört die Wälder!

Presseerklärung von Denkhaus Bremen, SOS Foret du Sud, Rettet den Regenwald sowie Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre: Unipers Holzverbrennung im Kraftwerk Provence zerstört Wälder! (Essen, 08. Juni 2017) Französische und deutsche Umweltschützer/innen kritisieren zur ersten Aktionärs-Hauptversammlung der E.ON-Abspaltung Uniper, die am Donnerstag (08.06.17) in Essen stattfindet, die Biomasse-Strategie des Konzerns scharf. Uniper rüstet derzeit Block 4 des Kohlekraftwerks Provence im südfranzösischen Gardanne auf Holzverbrennung um und ist jetzt in der Versuchsphase. Aus Sicht der Umweltorganisationen sind dadurch Wälder in Frankreich und Übersee bedroht. “Holzverbrennung zur Stromproduktion im industriellen Maßstab belastet die Atmosphäre erheblich mit dem Klimagas CO2 und erhöht den Druck auf die Wälder. Die wirklich dümmste Lösung unserer Energieprobleme ist daher die Umrüstung von uralten Kohlekraftwerken auf Holzfeuerung”, stellt Peter Gerhardt von Denkhaus Bremen fest. Uniper will in Gardanne über 800.000 Tonnen Holz jährlich verbrennen. “Der Stromriese muss diesen Irrsinn unverzüglich stoppen!” Nicholas Bell von der französischen Aktionsgruppe SOS Foret du Sud ist extra zur Uniper-Hauptversammlung nach Essen gereist: “Es besteht die konkrete Gefahr, dass artenreiche Naturwälder degradiert werden – mit fatalen Folgen …

Ist Innogys Imagekampagne Greenwashing?

Gemeinsame Presseerklärung von Denkhaus Bremen, Dogwood Alliance und Biofuelwatch: Umweltschützer kritisieren zur Aktionärs-Hauptversammlung Biomasse-Aktivitäten: Ist Innogys Imagekampagne Greenwashing? “Statt mit einer millionenschweren grünen Werbekampagne unser Land zu fluten, sollte sich Innogy unverzüglich von seinen umweltschädlichen Biomasse-Aktivitäten in den USA verabschieden”, fordert Peter Gerhardt, Waldexperte von Denkhaus Bremen. Heute findet in Essen die erste Aktionärshauptversammlung der RWE-Ausgründung statt. Da stelle sich die Frage: “Ist Innogys Imagekampagne doch nur Greenwashing?“ Innogy ist Inhaber von Georgia Biomass in den USA, dem nach eigenen Angaben größten Holzpellet-Werk der Welt. Es hat eine jährliche Produktionskapazität von 750.000 Tonnen, die zum Großteil als Brennstoff für europäische Kraftwerke zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Die US-Umweltschützer von Dogwood Alliance kritisieren die Biomasse-Aktivitäten von Innogy scharf: “Innogy ist direkt für die Waldzerstörung hier in den USA verantwortlich. Große Biomasse-Werke im US-Süden wie Georgia Biomass vergrößern die Waldzerstörung zu einer Zeit, in der wir mehr denn je unsere Wälder im Namen des Klimawandels schützen müssen, und nicht abholzen”, betont Campaigner Adam Macon. “Konzerne wie RWE und Innogy nutzen Subventionen durch falsche Spielregeln der EU, die einen …

Bremer Politiker engagieren sich für Papiersparen

PRESSEMITTEILUNG Donnerstag, 6. April 2017 Abgeordnete beteiligen sich an Sammelaktion von Werbung und ungefragter Post in der Bürgerschaft. Jens Crueger (SPD): Das Papier ließe sich getrost sparen. Gemeinsam mit Denkhaus Bremen starteten vier Bürgerschaftsabgeordnete einen Versuch: Vier Wochen lang haben sie alle Werbung und weitere ungefragte Post gesammelt, die täglich ihre Briefkästen in der Bürgerschaft füllt. Das Ergebnis ist bemerkenswert: In einem Monat sammelten sich 17 kg Papier an, auf den Landtag hochgerechnet sind das über 4 t Papiermüll im Jahr. „Die Papiermenge ist schon erschreckend“, bewertet Jonas Daldrup vom Projekt „Bremen spart Papier“ die Zahlen. „In einem Jahr häuft sich da ein DIN A4-Stapel an, der annähernd so hoch ist wie der Bremer Dom! Papier, das für die Tonne produziert wird“, so Daldrup. Denn der allergrößte Teil dieser Zeitschriften und Prospekte lande ungesehen im Papierkorb. „Papiersparen ist ein wichtiges Anliegen“, findet auch Jens Crueger von der Bremer SPD. „Als Parlament gehen wir voran und arbeiten künftig weitgehend papierlos, mit digitalen Dokumenten. Auch das Papier für die unerwünschte Werbung in unseren Postfächern ließe sich getrost …

denkhausbremen fordert Mehrwegsystem für Coffee to go in Bremen.

PRESSEMITTEILUNG 21. März 2017 Weltweiter Aktionstag macht auf drastischen Papierverbrauch durch Coffee to go aufmerksam und zeigt Alternativen auf. Denkhausbremen fordert Einführung eines Mehrwegsystems auch für Bremen. Im Anschluss an den Internationalen Tag des Waldes fordert denkhausbremen gemeinsam mit über 140 weiteren Umweltverbänden wie Greenpeace, WWF und Robin Wood eine Verringerung des Papierverbrauchs durch Wegwerfbecher. Als internationales Environmental Paper Network (EPN) hatten die Organisationen für Mittwoch, 22. März zu einem weltweiten Aktionstag gegen Wegwerfbecher aufgerufen. Mit den Aktionen soll auf die negativen Folgen für Mensch und Umwelt hingewiesen werden, die mit der Herstellung der Becher verbunden sind. Zugleich wird demonstriert, dass es längst nachhaltige Alternativen gibt. Anlässlich des Aktionstages fordert denkhausbremen die Einführung eines Mehrwegsystems für Trinkbecher auch in Bremen. In vielen Städten gebe es bereits Projekte, die den Coffee to go im Pfandbecher anbieten. „Städte wie Berlin, Freiburg oder Tübingen zeigen einen Weg auf, den Kaffee unterwegs ressourcenschonender zu genießen. Durch weniger Papiermüll sparen wir Chemikalien und Wasser ein, schonen die Wälder und das Klima. So ein System für Mehrwegbecher wäre auch für Bremen …